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Anpacken für Hirschkäfer und Co
Die Hutewaldrelikte gehen aus einer historischen Form der Waldnutzung hervor. Im Fokus lagen ehemals nicht die Holzerträge, sondern die Waldfrüchte. Insbesondere die abgeworfenen Eicheln dienten als Mastfutter für weidende Schweine und anderes Vieh. Diese Nahrungsquelle für die Viehhaltung war früher so bedeutend, dass es Gesetze mit drakonischen Strafen für den Eicheldiebstahl gab. Auch die Beweidung durch Schafe war eine typische Nutzung von Hutewäldern. Insgesamt erkennt man die Hutewälder in Oberdachstetten an den markanten, weit auseinanderstehenden Alteichen. Zwar werden Hutewälder heute meist nur noch in Ausnahmefällen für die Beweidung genutzt, umso größer ist aber mittlerweile die Bedeutung für die ökologische Vielfalt. Eine Vielzahl von Tierarten ist direkt oder indirekt von den alten, besonnten Eichenbeständen abhängig. Dazu gehören neben Spechten auch seltene Insektenarten wie der Hirschkäfer oder der Eremit, die beide auch als geschützte Art der Europäischen FFH-Liste gelten. Insofern besitzt Oberdachstetten mit den Hutewäldern wahre „Schatzkästchen“ der Artenvielfalt.
Der Naturpark Frankenhöhe will zusammen mit der Gemeinde Oberdachstetten einen Beitrag zum Naturschutz und dem Erhalt wertvoller Kulturlandschaftselemente leisten. Durch den Pflegeeinsatz mit freiwilligen Helfern soll der Verlust der wertvollen Strukturen des Hutewaldes verhindert werden.
Die Unkosten für den Einsatz der motorisierten Gerätschaften und das fachgerechte Verwerten des Schnittgutes werden vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert. Für das leibliche Wohl spendiert die Gemeinde für alle Helferinnen und Helfer eine kleine Brotzeit.
Das Team des Naturpark-Frankenhöhe und die Gemeinde freuen sich über tatkräftige Unterstützung, denn jede Hand wird gebraucht - je mehr Helferinnen und Helfer desto größer der Spaß und vor allem der Verdienst für die Artenvielfalt!