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Wörnitz

Einwohner: 1872

Fläche: 24,46 km2

Ortsteile: Wörnitz, Arzbach, Bastenau, Bottenweiler, Bösennördlingen, Erzberg, Harlang, Mittelstetten, Mühlen, Oberwörnitz, Biegfeld, Ulrichshausen, Waldhausen, Walkersdorf, Rothof

Die Gemeinde und der Ort Wörnitz verdanken ihren Namen dem gleichnamigen Fluss Wörnitz. Die Quelle dieser entspringt weiter nördlich in Schillingsfürst und mündet bei Donauwörth in der Donau. Da man der Wörnitz Raum gibt und der Fluss dadurch gewunden verlaufen kann, entstehen wertvolle, großflächige, teils nasse Wiesenflächen und Niedermoorreste. Amphibien, Muscheln, Fledermäuse, Schmetterlinge, … und vieles mehr profitieren davon. Das Wörnitztal und auch das Tal des linken Zuflusses Ampfrach, zählen deswegen zu den FHH-Gebieten des Naturparks. Doch nicht nur die Auen gehören dazu, sondern auch die kleinflächigen Magerrasen und Magerwiesen an den Talhängen und Terrassensanden. Weiterhin landschaftlich besonders, ist der Heinerberg. Ein bewaldeter Hügel, der damals als Niederwald bewirtschaftet worden ist. In Wörnitz gab es nämlich zu früheren Zeiten viele Gerber, die sich die Gerbsäure in der Eichenrinde zu Nutzen machten. Am Heinerberg wurde außerdem 2018 ein lehrreiches Waldklassenzimmer neu eingeweiht. Vor allem Kinder können hier auf spielerische und anschauliche Weise mit der Naturpark-Frankenhöhe-App die Themen Wald und Natur kennenlernen. Bestimmt erlebt aber auch der eine oder andere Erwachsenen hier einen Aha-Moment. Das sogenannte „Türkenkläuten“, das jeden Morgen um 8 Uhr in Wörnitz zu hören ist, erinnert an schwierigen Zeiten während des 30-jährigen Krieges. Kaiserliche Soldaten und Kroaten lagerten nicht weit vom Heinerberg. Auf der Suche nach Nahrung, retteten dicke Nebelschwaden Wörnitz davor, nicht geplündert zu werden, da das Dorf so unerkannt blieb und die Heerscharen weiterzogen. Nach dem Ende des 30-jährigen Krieges wurde eine Friedenslinde in die Dorfmitte gepflanzt. Die wohl älteste Bewohnerin der Gemeinde zerbrach jedoch nach 308 Jahren in einem Gewittersturm im Sommer, woraufhin ein Jahr später direkt ein Nachkomme seinen Platz an der Kirche fand. Nicht weit vom Heinerberg und dem Waldklassenzimmer befindet sich ein Jugendzeltplatz mit Blockhaus und Bademöglichkeit im Bastenauer Weiher. Interessant ist auch das Flachsbrechhaus in Wörnitz. Bis vor 50 Jahren war der Anbau von Flachs und das daraus hergestellte Gewebe eine wichtige Erwerbsquelle der Gemeinde.